Zugegeben, es gibt schon einige unheimlich schnelle Rückschlagsportarten. Man denke nur an Tennis, Badminton oder auch Squash. Dennoch kann es nur eine Sportart geben, die ganz oben an der Spitze steht und das ist eben jenes unscheinbare Tischtennis.
Die Spitzenposition in dieser Disziplin sichert sich die Sportart nämlich nicht wegen einer möglichen Spitzengeschwindigkeit, sondern aufgrund der kurzen Flugstrecke des weißen Zelluloidballs und der damit stark verkürzten Reaktionszeit. So kommt ein guter Tischtennisspieler auf eine Reaktionszeit von 12-13 hundertstel Sekunden. Oft sausen die Bälle aber so schnell über die Platte, dass eine direkte Reaktion gar nicht mehr möglich ist. So spielt im Tischtennissport die Antizipation eine nicht unwesentliche Rolle. Das eine solche Spitzengeschwindigkeit aber nicht unbedingt gut für einen Sport sein muss, bekam man als Tischtennisspieler in den letzten Jahre deutlich zu spüren. Kritiker bemängelten, der Sport sei zu schnell. Nicht nur für die Spielenden, sondern auch für die Zuschauer. In einer Welt die immer mehr beschleunigt wird, forderten sie nun das undenkbare: Die Entschleunigung des Tischtennis.
Und tatsächlich kam mit dem Amtsantritt von Adham Sharara, als neuer Präsident des Tischtennisweltverbandes ITTF im Jahr 1999 Bewegung in die Sache. Sharara, der als reformfreudig gilt und bisher alles unternahm um den Tischtennissport für Zuschauer und Medien zugänglicher zu machen, setzte nicht nur um, dass ein Tischtennissatz bei 11 Punkten endet, sondern er änderte auch die Größe des Balls. Was in anderen Sportarten als undenkbar gilt, wurde im Tischtennis vor nicht allzu langer Zeit umgesetzt. Der Tischtennisball wurde um 2 Millimeter vergrößert, von 38 Millimeter auf 40 Millimeter. Was erst einmal nach nicht viel klingt, war für die Spieler eine große Umstellung. So änderte sich unter anderem die Flugbahn, was vor allem den Abwehrspielern große Probleme bereitete. Doch nicht nur die Größe hatte sich geändert, der heutige Tischtennisball ist auch 0,2 Gramm schwerer, als früher. Unter anderem führt dies zu einem langsameren Flug des Balls. Durch die hinzugekommene Größe ist der Ball so für die Zuschauer besser wahrnehmbar.
Weitere interessante Geschichten und Fakten rund um den Tischtennissport findet man auf www.tischtennis-magazin.de
Quelle: http://www7.physik.uni-greifswald.de/thesis/matzke.pdf
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